Artikel über den Flugplatz und seine Anlagen, die in der Nordwest-Zeitung erschienen sind
Artikel vom 5.5.2010 - Lesen Sie den Originalartikel nach unter: NWZonline (Quelle: Nordwest-Zeitung, Oldenburg)
Geschäftsfliegerei
bis 14 Tonnen in Ahlhorn geplant
Fliegerhorst GmbH will keinen Cargo- oder
Passagierflughafen – „Das rechnet sich wirtschaftlich nicht“
Die Aufregung der Wildeshauser sei unbegründet.
Die 24-Stunden-Genehmigung beziehe sich auf Geschäftsflieger.
von KLAUS DERKE
Foto: Flugplatz-Besichtigung zur Kirschblüte: Bernd Gooßmann, Thomas Meiswinkel und Planer Peter Stelzer (von links) mit den Vertretern der Gemeinde Großenkneten BILD: Klaus Derke
Ahlhorn - Die Flugplatz Ahlhorn GmbH möchte mit ihrem Änderungsantrag
zur Flugbetriebsgenehmigung für den ehemaligen Militärflughafen lediglich
einen Sonderlandeplatz erreichen, auf dem Geschäftsflieger mit einem Gewicht
von bis zu 14 Tonnen starten und landen können. Im Bereich Geschäftsfliegerei
sehen die Verantwortlichen eine Chance, jedoch nicht im Bereich Cargo und Passagierflug.
Das machten Thomas Meiswinkel und Bernd Gooßmann von der Flugplatz GmbH jetzt
noch einmal deutlich bei einem Besuch von Mitgliedern des Rates und der Verwaltung
der Gemeinde Großenkneten.
Um das zu schaffen, was derzeit besonders aus Richtung der Wildeshauser Bürger
befürchtet werde, müssten fünf bis zehn Millionen Euro investiert werden.
„Ganz klar Entwarnung“
„Das kann sich niemals rechnen“, so Thomas Meiswinkel von der Firma Bunte.
Der Projektleiter vor Ort, Thomas Gooßmann, machte deutlich: „Die wirtschaftliche
Musik sehen wir nicht in der Fliegerei. Wir möchten da ganz klar Entwarnung
geben.“
Im Gegensatz zu Politik und Verwaltung der Stadt Wildeshausen haben sich zum
Beispiel Vertreter der Gemeinde Emstek mit dem Bürgermeister an der Spitze
im Rathaus Großenkneten informiert über den geplanten Flugbetrieb, wusste
Bürgermeister Volker Bernasko zu berichten. Die Verantwortlichen der Stadt
Wildeshausen, die ja bekanntlich sogar schon einen Fachanwalt einschalten wollen,
haben hingegen sowohl bei der Flugplatz Ahlhorn GmbH als auch bei der Gemeinde
Großenkneten bislang nicht nachgefragt, hieß es.
„Frachtflug ist Unsinn“
Zum befürchteten Fracht- und Passagierflug in Ahlhorn betonte Bernd Gooßmann:
„Das ist Unsinn. Das fasst keiner an, wir schon gar nicht.“ Gooßmann und
Meiswinkel boten noch einmal allen an, die Fragen zur geplanten Nutzung des
Areals in Ahlhorn haben, sich direkt an sie zu wenden. „Wir sitzen hier, wir
sind erreichbar“, so Gooßmann.
Selbst Axel Janßen von der Kommunalen Alternative (KA), ein erklärter Gegner
des Fliegens im großen Stil, zeigte sich im Anschluss an das Gespräch erfreut
darüber, dass die Flugplatz Ahlhorn GmbH und die KA auf einer Wellenlänge
liegen bei ihrer Einschätzung, dass sich Fracht- und Passagierflug mit großen
Maschinen nicht rechnen. „Das ist wirtschaftlich überhaupt nicht darstellbar“,
sagte dazu auch Bürgermeister Volker Bernasko. Axel Janßen nahm die Erkenntnis
mit, dass bei der Flugplatz Ahlhorn GmbH „die Fliegerei unter ferner liefen“
gesehen wird und dort ganz andere Prioritäten gesetzt würden. Wo die Flugplatz
Ahlhorn GmbH durchaus Potenziale sieht, das ist die Geschäftsfliegerei. Die
Maschinen sind laut Bernd Gooßmann absolut leise. Sie müssen bei Start und
Landung in Ahlhorn auch nicht über bewohntes Gebiet fliegen.
Was man allerdings möchte, ist dass diese Geschäftsflieger rund um die Uhr
starten und landen dürfen. Wenn eine Tagung mal drei Stunden länger dauere,
müsse der Kunde die Möglichkeit haben, trotzdem noch in Ahlhorn starten oder
landen zu können, sagte Thomas Meiswinkel. Das sei dann auch schon die Ausnahme.
Hinzu komme die Werftfliegerei, in erster Linie eben für die kleineren Geschäftsflugzeuge
bzw. in bescheidenem Rahm, wie seinerzeit bei AMS, gelegentlich mit größeren
Maschinen. Und dann auch nicht in der Nacht.
Mehr wolle man mit der Genehmigung nicht erreichen, so die Flugplatz GmbH.