Artikel über den Flugplatz, die in der Nordwest-Zeitung erschienen sind
Artikel vom 5.11.2009 - Lesen Sie den Originalartikel nach unter: NWZonline
(Quelle: Nordwest-Zeitung, Oldenburg)
Auftragsloch
führt zur Insolvenz
FLUGZEUGWARTUNG 50
Mitarbeiter betroffen – AMS sieht Chance für Neubeginn
DAS MASSIVE AUFTRAGSLOCH WAR NICHT ZU
VERKRAFTEN. AMS-SPRECHER JÖRG MARON SIEHT JEDOCH CHANCEN, DIE ARBEITSPLÄTZE
ZU ERHALTEN.
VON KLAUS DERKE
AHLHORN - Jetzt hat es auch die
Firma Aircraft Maintenance Service GmbH & Co. KG (AMS) erwischt. Prokurist
Jörg Maron hat nach eigenen Angaben am Mittwochmorgen den Insolvenzantrag
beim Amtsgericht in Oldenburg gestellt.
Die rund 50 Mitarbeiter der Flugzeugwartungsfirma wurden laut Maron Dienstagabend
informiert. Sie blieben zuhause. Wie es weitergeht, muss laut Maron der Insolvenzverwalter
entscheiden. Für Teile der Belegschaft gab es schon seit April Kurzarbeit.
Der AMS-Sprecher sieht durchaus Chancen, dass ein neues Unternehmen am Standort
Ahlhorn Service und Reparatur von Passagier- und Frachtflugzeugen übernimmt
und die Arbeitsplätze in dem im Aufbau befindlichen Flug-, Technologie-,
Logistik- und Gewerbepark Ahlhorn erhalten bleiben. Er jedenfalls sieht das
Insolvenzverfahren als Chance für einen Neubeginn. Der Standort im Flugpark
Ahlhorn biete dazu beste Voraussetzungen. Mittelfristig sei eine Erholung des
Marktes zu erwarten. Somit gelte es, die derzeitig „dünne Luft“ zu überstehen
und das Unternehmen wetterfest zu machen, so Maron.
Zunächst aber ist Schluss. Die Auftragslage sei nach Ausbruch der weltweiten
Finanzkrise in den vergangenen Monaten zunehmend enger geworden, sagte Jörg
Maron. Der letzte von AMS gewartete Flieger ging am 30. September raus.
AMS sei zwar gut aufgestellt gewesen und habe sich als Servicepartner namhafter
Fluggesellschaften einen festen Platz im Markt erarbeitet. Das vergleichsweise
noch junge Unternehmen (Gründungsjahr 2005) habe aber das Auftragsloch
dauerhaft nicht verkraften können. Maron sprach von einem „extrem hohen
Umsatzverlust“ im Jahr 2009. In den vergangenen Monaten seien weltweit die Luftverkehrsbewegungen
stark rückläufig gewesen. Das habe in der Luftfahrtindustrie für
zum Teil heftige Turbulenzen gesorgt. Allein in Deutschland seien nach Angaben
des Bundesverbandes Deutscher Fluggesellschaften die Passagierzahlen im ersten
Halbjahr 2009 um 7,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken. Im
Frachtflugbereich sei ein Großteil der Flotten weitgehend am Boden geblieben.
Weniger Flüge hätten zu sinkenden Service-, Wartungs- und Reparaturaufträgen
auch bei AMS geführt.