Artikel über den Flugplatz, die in der Nordwest-Zeitung erschienen sind
Artikel vom 10.6.2009 - Lesen Sie den Originalartikel nach unter: NWZonline
(Quelle: Nordwest-Zeitung, Oldenburg)
Bunte hat viel
vor auf dem Flugplatz
WIRTSCHAFT GmbH
übernimmt vor Ort Betrieb und Entwicklung – Politiker informieren sich
DIE DAUERHAFTE ZIVILE FLUGBETRIEBSGENEHMIGUNG
WIRD ANGESTREBT. MAN IST IM GESPRÄCH MIT FLUGGESELLSCHAFTEN UND GROßEN
LOGISTIKERN.
VON KLAUS DERKE
Foto: Freuen sich auf die Zusammenarbeit: Bürgermeister Volker Bernasko (v.l.), Bunte-Geschäftsführer Manfred Wendt, Landrat Frank Eger, Projektentwickler Thomas Meiswinkel und Projektmanager Bernd Goosmann BILD: KLAUS DERKE
AHLHORN - In rund vier Wochen wird
in der alten Kommandantur auf dem Ahlhorner Fliegerhorst wieder Leben herrschen.
Hier bezieht Bernd Goosmann als örtlicher Projektmanager des neuen Eigentümers
sein Büro. Das berichtete der Sprecher der Geschäftsführung der
Johann Bunte-Bauunternehmung, Manfred Wendt, am Montagabend bei einer Informationsveranstaltung
im ehemaligen Unteroffiziersheim.
Mitglieder des Großenkneter Gemeinderates, des Kreistages, der Flanke
GmbH und Mitarbeiter der Verwaltungen nutzten die Chance, auf Einladung von
Bunte noch vor der Sommerpause aus erster Hand etwas mehr über die Pläne
zu erfahren, die der neue Eigentümer mit dem 307 Hektar großen Areal
hat.
Ein Areal, das sehr verkehrsgünstig, „im Herzen der Region“ liegt, wie
Manfred Wendt betonte. Bunte will in Ahlhorn einen Flug-, Logistik-, Gewerbe-
und Technologiepark entwickeln (die NWZ berichtete mehrfach). Projektentwickler Thomas Meiswinkel
sieht unter dem Motto „Zukunft gestalten – Chancen nutzen“ vielfältige,
nachhaltige und zukunftsorientierte Ansiedlungsmöglichkeiten auf dem ehemaligen
Militärflugplatz.
Flugplatz Ahlhorn GmbH
Meiswinkel berichtete, dass eine Flugplatz
Ahlhorn GmbH als Betreiber und Projektentwickler vor Ort aktiv werde. Diese
Gesellschaft werde auch die zivile Flugbetriebsgenehmigung beantragen. Diese
Genehmigung ist laut Geschäftsführer Wendt wichtig für die Ansiedlung
so genannter flugaffiner Gewerbebetriebe. Man verhandle zurzeit mit zwei europaweit
agierenden Fluggesellschaften, die nachhaltiges Interesse daran hätten,
ihre Flugzeuge in Ahlhorn zu stationieren und zu warten. Es gehe nicht um einen
Passagierflughafen, sondern um einen „Service-Point“, betonte Wendt.
Wichtig aber sei eine dauerhafte zivile Fluggenehmigung mit einer Instrumentenanflug-Einrichtung,
die der Ausstattung größerer Flughäfen wie Bremen oder Münster-Osnabrück
entspreche, um Flugzeuge sicht- und wetterunabhängig starten und landen
zu können.
Für die örtlichen Luftfahrtvereine sieht Wendt „für einen langen
Zeitraum“ keine Interessenkonflikte.
Logistiker interessiert
Die größten Logistiker Europas
interessieren sich laut Wendt für Ahlhorn. Es gibt viele weitere Nutzungsinteressenten.
Die Verträge für die Bestandsmieter wurden übernommen und sollen
nach und nach auf längere Fristen umgestellt werden. Auch neue Mieter für
die vorhandenen Gebäude würden akquiriert. So würden ehemalige
Unterkunftsbereiche eingerichtet für die Unterbringung von Erntehelfern,
berichtete Manfred Wendt.
Die Bunte Bauunternehmung aus Papenburg (ca. 1400 Mitarbeiter und 400 Millionen
Euro Umsatz/Jahr) hat erst am 1. Mai 2009 die Schlüssel für das Ahlhorner
Areal übernommen. „Wir sind ein Unternehmen aus der Region“, betonte Manfred
Wendt. Ahlhorn sei für Bunte nicht nur ein Investment. Deshalb werde bei
der Projektentwicklung ganz besondere Sorgfalt an den Tag gelegt.
3 Millionen Quadratmeter
Von den mehr als drei Millionen Quadratmetern
Fläche sollen laut Wendt einmal 1,8 Millionen Quadratmeter für Gewerbe,
Industrie, Technologie, Logistik entwickelt werden. Investoren könnten
bei Interesse auch Areale erwerben. Der Rest des Geländes ist für
den fliegerischen Bereich vorgesehen. Schreddern wolle Bunte die Start- und
Landebahn jedenfalls nicht, trat Wendt gelegentlich auftauchenden Gerüchten
entgegen.
Vorschlag: neue Anbindung an die Autobahn über die Visbeker Straße
(L 880)
Als notwendig angesehen wird vom neuen Eigentümer des Flugplatzes eine neue Anbindung an die Autobahn A 1. Diese soll, so die Vorstellungen der Bunte-Bauunternehmung, über die Landesstraße 880 (Visbeker Straße) erfolgen. So werde sichergestellt, dass das zusätzliche Verkehrsaufkommen die Ortschaft Ahlhorn nicht tangiere, sagte Bunte-Sprecher Manfred Wendt am Montagabend.
Nachhaltig sollen auf dem Flugplatz Ahlhorn Arbeitsplätze für die Region geschaffen werden. Wendt ging davon aus, dass einmal bis zu 1500 Menschen auf dem Flugplatz-Areal beschäftigt sein können.
Laut Landrat Frank Eger wird es sicherlich „einige Ecken, Klippen und Kanten“ geben im Zuge der erforderlichen Planungen und Genehmigungsverfahren. Landkreis und Gemeinde wollen deshalb im Sinne der kurzen Wege mit der Firma Bunte eine kleine Planungsgruppe bilden.
Voraussichtlich noch im Spätsommer möchte die Firma Bunte einen
Tag der offenen Tür für die interessierte Bevölkerung auf dem
Flugplatz veranstalten, damit sich jeder ein Bild von dem riesigen Areal machen
kann.
zuletzt
geändert am 18.6.09