Artikel über den Flugplatz,
die in der Nordwest-Zeitung erschienen sind
Artikel vom 29.10.2008 - Lesen Sie den Originalartikel nach unter: NWZonline
(Quelle: Nordwest-Zeitung, Oldenburg)
AHLHORN - Mangelndes Selbstbewusstsein kann man dem Löninger Projektentwickler Friedhelm Brandhorst nicht absprechen. Ja – er sei „ein ehemaliger Verurteilter wegen Steuerbetruges“, bestätigte er seine Vorstrafen wegen Untreue und Betruges aus den Jahren 2003 und 2006, wobei er die Betonung auf „ehemaliger“ legte. Er habe trotzdem volle Auftragsbücher, er habe genug zu tun und verdiene gutes Geld, sagte Brandhorst trotzig auf Nachfrage der NWZ.
Ein Projekt von Friedhelm Brandhorst sorgte in jüngster Zeit für Schlagzeilen: der Kauf des Flughafens Drewitz (Oberlausitz), den er als Projektentwickler für eine Holding eingefädelt hatte und der durch seine Vergangenheit ins Zwielicht geriet. Aus Drewitz zog Friedhelm Brandhorst sich nach dem Aufsehen um seine Person offenbar zurück.
Auch auf dem zum Verkauf stehenden Fliegerhorst
Ahlhorn war der freie Projektentwickler Friedhelm Brandhorst aktiv. Aber auch
hier ist nach seinen Ausführungen der Rückzug angesagt.
Friedhelm Brandhorst hatte Investoren gefunden, die mit ihm Pläne schmiedeten
für ein Areal, das ihnen nicht gehörte. Die Gründung der Aviation
Park Ahlhorn Betriebsgesellschaft mbH und der Gamsco (Global Aviation Maintenance
Service) wurde angeschoben. „Investoren vertrauen auf die Konzepte, die ich
entwickle“, ist Brandhorst nach wie vor überzeugt von seiner „Sachkompetenz“.
Nicht so überzeugt waren nach seinen Worten allerdings Vertreter von Gemeinde und Landkreis, mit denen er in Kontakt hatte treten wollen. Die hatten sehr genau geschaut, mit wem sie es zu tun haben. „Sie wollten sich nicht mit einem Vorbestraften an einen Tisch setzen“, so Brandhorst. Er gibt sich beleidigt, weil Bürgermeister und Landrat seine „guten Ideen“ zur weiteren Entwicklung des Fliegerhorstes nicht einmal hätten anhören wollen.
„Ahlhorn ist kein Thema mehr“, betonte er am Dienstag gegenüber der NWZ. Der Standort sei für ihn uninteressant geworden, kündigte er den Rückzug von Gamsco und der Aviation Park Ahlhorn Betriebsgesellschaft an, die ja auch noch gar nicht so richtig an den Start gegangen sind. Gamsco habe in Ahlhorn alle knapp 25 Mitarbeiter entlassen. Angemietete Hallen würden zur Einlagerung genutzt. „Arbeitspakete“ im Bereich Flugzeugwartung und -reparatur seien im Ausland „platziert“ worden, so Brandhorst.
Bei der Gamsco war auch der von der Ahlhorner Flugzeugwartungsfirma AMS geschasste Geschäftsführer Jürgen Hampe als Geschäftsführer tätig. Aber nur bis Anfang September 2008, als man ihn ohne Begründung entlassen habe, so Hampe. „Unterm Strich war das wohl auch besser so“, meinte Hampe zu seinem Rauswurf bei Gamsco. „Das ist alles nicht so schön“, sagte Hampe. Mit AMS befinde er sich im Rechtsstreit.
Wie es in Ahlhorn weitergeht, ist immer noch
offen. Erst im Dezember 2008 will die zuständige Bundesanstalt für
Immobilienaufgaben (BImA) bekannt geben, wer denn das Rennen im Verkaufsverfahren
macht. Fraglich ist, ob der neue Eigentümer überhaupt die Fliegerei
in Ahlhorn möchte.
Jürgen Hampe hofft dies. Vielleicht könne man ja doch noch „irgendwie
das Beste aus dem ganzen Ahlhorn-Projekt machen“, so Hampe.
zuletzt geändert am 29.10.08