wichtige Artikel, die in der Nordwest-Zeitung erschienen sind
Artikel vom 21.6.2012 - Lesen Sie den Originalartikel nach unter: NWZonline
(Quelle: Nordwest-Zeitung, Oldenburg)
Foto: Transall-Transportmaschinen nehmen die Fallschirmjäger in Ahlhorn auf und fliegen sie zur Absprungstelle. BILD: Horst Wilken
Ahlhorn - Bereits seit Montag
findet auf dem ehemaligen Luftwaffenfliegerhorst Ahlhorn eine Großübung
der Luftlandebrigade 31 aus Oldenburg statt. Abgesetzt werden die
Soldaten über dem kleinen Sportflugplatz Staatsforsten bei Cloppenburg.
Wohin
man auch schaut, erinnert an diesen Tagen auf dem ehemaligen
Luftwaffenfliegerhorst vieles an die Zeit, als dort noch militärischer
Dienstbetrieb herrschte. Geländegängige Autos passieren zuhauf die
Straßen. Zahlreiche Zelte sind aufgebaut. Am östlichen Horizont setzt
surrend ein Transportflugzeug der Luftwaffe zur Landung an, und es
wimmelt regelrecht nur so von Soldaten. Hier und da sind am Zaun
interessierte Passanten zu erkennen. Und alles läuft vollkommen geordnet
und koordiniert ab.
So stellt es sich dar, wenn die
Luftlandebrigade 31 aus Oldenburg einmal jährlich in Form einer
Großübung, diesmal noch bis Freitag dieser Woche, mit 850
Fallschirmjägern aus den Standorten Oldenburg und Seedorf die besondere
Fähigkeit einer Landung aus der Luft in Einsatzgebieten trainiert.
Ein
frisch renoviertes Büro in einer ehemaligen Wartungshalle dient als
Gefechtsstand. Dieser ist sozusagen die Zentrale der Übung, in der alle
Fäden zusammen laufen. Es ist nicht das erste Mal, dass ein schon seit
längerer Zeit bestehender Rahmenvertrag zwischen der Bundeswehr und der
Flugpark Ahlhorn GmbH den Spezialkräften die Nutzung der Liegenschaft
möglich macht.
Auf die 400 Meter Absprunghöhe bugsiert werden
die Soldaten während dieser Woche, auch Belgier und Niederländer sind
mit von der Partie, mit zwei Transportflugzeugen vom Typ Transall C-160
der Luftwaffe aus Wunstorf.
Die olivgrün lackierten Maschinen
starten in Ahlhorn mit jeweils rundweg 70 Fallschirmjägern in ihren
Laderäumen. Bereits nach nur wenigen Minuten Flug verlassen die Soldaten
auf Kommando des ebenfalls an Bord befindlichen Absetzleiters über dem
kleinen Sportflugplatz Staatsforsten die dicken "Luftwaffenbrummer"
wieder.
Dies geschieht durch zwei kleine Seitentüren an der
rechten und linken Seite am Heck der Maschine, wobei sie aufgrund der
relativ geringen Länge des Absetzplatzes hierfür bewusst drei Anflüge
macht.
Hierbei sind die Fallschirme der Soldaten mittels einer Reißleine mit
dem Flugzeug verbunden und öffnen sich dadurch automatisch. Rein
rechnerisch dauert es 72 Sekunden, bis die Fallschirmjäger mit ihren
"Rundkappen", so nennen Insider die Schirme der Automatikspringer ihrer
runden Form wegen, auf dem bundeseigenen Gelände in Staatsforsten wieder
sicheren Boden und den schweren Kampfstiefeln haben.