Artikel über den Flugplatz,
die in der Nordwest-Zeitung erschienen sind
Artikel vom 29.03.2008 - Lesen Sie den Originalartikel nach unter: NWZonline
(Quelle: Nordwest-Zeitung, Oldenburg)
Eger verweist auf den Ex-Fliegerhorst. Auch
Cloppenburg und Vechta hätten ein Interesse, „dass etwas passiert“.
Von Stefan Idel
Foto: „Jetzt ist der Norden dran“: Landrat Frank Eger - ARCHIVBILD: BLUME
Frage: Herr
Eger, nach der Metropolregion Oldenburg/Bremen ist der Landkreis nun auch der
„Wachstumskooperation Hansalinie“ beigetreten. Besteht die Gefahr einer Interessenkollision?
Eger: Nein.
Die Metropolregion will den Nordwesten als Wirtschaftsstandort voranbringen.
Über die Kooperation an der Autobahn 1 wird die Zusammenarbeit über
die Kreisgrenzen forciert. Im Landesraumordnungsprogramm war der Raum an der
A 1 noch ein weißer Fleck. Das ist jetzt anders. Gestärkt werden
soll der Bereich Logistik.
Frage: Was
heißt das?
Eger: Damit
ist nicht allein der Bereich Fahren gemeint. Es gibt vielmehr die Kompetenzfelder
Ernährung, Kunststoff, Logistik und Maschinen- und Anlagenbau. Der Landkreis
Oldenburg wird sich im wesentlichen um umweltschonende Technologien kümmern.
Frage: Welche
meinen Sie?
Eger: Ein
Beispiel: Die Firma Meyer-Technik baut in der Gemeinde Dötlingen eine große
Photovoltaik-Anlage. In dem Bereich der regenerativen Energien wollen wir Schwerpunkte
setzen und Kooperationen, möglicherweise auch mit der EWE, initiieren.
Frage: Welche
Mittel will der Kreis in die Hand nehmen?
Eger: Die
Mittel sind im sehr erfolgreichen Förderprogramm unserer Wirtschaftsförderungsgesellschaft
WLO gebunden. Allerdings wollen wir die Nische der umweltschonenden Technologien
besetzen, um Drittmittel einzuwerben. Die Entwicklung im Nordwesten soll nicht
allein über den Jade-Weser-Port, sondern auch entlang der A 1 vorangebracht
werden.
Frage: Was
sagt Landeswirtschaftsminister Hirche dazu?
Eger: Die
Landesregierung steht der Förderung einzelner Projekte grundsätzlich
positiv gegenüber. Die Wachstumskooperation ist für uns allein schon
wegen der Entwicklung auf dem Flugplatz Ahlhorn wichtig. Auch die Kreise Vechta
und Cloppenburg haben ein großes Interesse daran, dass hier etwas passiert.
Es geht bei der Kooperation nicht allein um Betriebsansiedlungen. Wir müssen
auch darüber nachdenken, wie man qualifizierte junge Leute in der Region
hält.
Frage: Wildeshausen
hofft auf ein Hochschulinstitut. Sind die Chancen gestiegen?
Eger: Das
kann ich nicht in letzter Konsequenz beurteilen. Aber wenn Wildeshausen auf
dem einstigen Kasernengelände ein solches Institut ansiedeln will, wäre
die Erwartung nicht illusorisch.
Frage: Wo
wird die Kooperation nach einem Jahr stehen?
Eger: Wir
haben verabredet, dass wir nach einem Jahr eine Zwischenbilanz ziehen. Viele
Firmen aus dem Süden der Republik wollen sich im Norden niederlassen. Denen
sollten wir klar zu verstehen geben, dass Niedersachsen nicht allein aus Hannover
und Göttingen besteht. Wir haben die Zeichen der Zeit erkannt und unsere
Wirtschaftsförderung darauf eingerichtet. Wir brauchen aber finanzielle
Hilfe beim Ausbau der Infrastruktur. Nach dem Krieg floss das Geld in den Süden,
in den 90er-Jahren in den Osten. Jetzt ist der Norden dran.
zuletzt geändert am 22.7.08