Artikel über den Flugplatz und seine Anlagen, die in der Nordwest-Zeitung erschienen sind
Artikel vom 3.9.2010 - Lesen Sie den Originalartikel nach unter: NWZonline (Quelle: Nordwest-Zeitung, Oldenburg)
„Es geht um
die Gesundheit der Bürger“
Initiative „Fluglärm ohne Wildeshausen“
offiziell als Verein gegründet – 160 Gäste auf Gut Altona
Erster Vorsitzender ist Ralf Möllmann.
Shahidi sagte die Unterstützung der Stadtverwaltung zu.
von Stefan Idel
Foto: Gründungsversammlung für Bürgerinitiative: Ralf Möllmann, erster Vorsitzender von „Flow – Fluglärm ohne Wildeshausen und Umgebung e.V.“, und Schriftführer Detlev Hesse mit dem Plakat. BILD: Olaf Blume
Altona - „Take off", heißt es in der Pilotensprache.
Offiziell gestartet ist am Donnerstagabend der Verein „Flow – Fluglärm
ohne Wildeshausen und Umgebung e.V.“. Ziel ist es, ein Nachtflugverbot für
den Flugplatz Ahlhorn zu erwirken. Mehr als 160 Besucher nahmen an der Informations-
und Gründungsveranstaltung auf Gut Altona teil. Spontan trugen sich 95 Bürger
in die Mitgliedsliste des neuen Vereins ein. Erster Vorsitzender wurde Ralf
Möllmann.
Zuvor hatte der Initiativkreis, zu dem unter anderem Altbürgermeister Franz
Duin, Anwalt Joachim Musch, Jürgen Lammers, Detlev Hesse und Möllmann gehören,
über die gesundheitlichen Auswirkungen des Fluglärms informiert. „Wir wollen
etwas tun, um nicht krank zu werden“, sagte Lammers nach einem TV-Beitrag,
der die Situation von Anwohnern des Airports Köln/Bonn thematisiert hat. Bürgermeister
Dr. Kian Shahidi meinte in einem Grußwort, die Initiative sei „der richtige
Weg“. Es gehe um die Gesundheit der Wildeshauser. Er bedauerte, dass der Antrag
der Flugpark Ahlhorn GmbH auf einen Sonderflugplatz für Geschäftsfliegerei
der Verwaltung noch nicht vorliege. Man werde besonders auf die Bauleitplanung
der Gemeinde Großenkneten achten.
„Wir sind keine Spinner“, betonte Duin. Es gehe nicht darum, die Entwicklung
in Ahlhorn zu verhindern. Die Initiative wende sich allein gegen Nachtflüge.
Falls das Gelände einmal verkauft werde und doch ein Charterflug komme, könne
die neue Bürgerinitiative schnell reagieren. Keinesfalls dürfe man so spät
kommen wie die Demonstranten in Stuttgart.
Anwalt Musch sprach von einem „in sich widersprüchlichen Antrag“ der Flugpark
Ahlhorn GmbH. Einerseits werde ein 24-Stunden-Betrieb beantragt. Der könne
aber nur bei einer „außerordentlichen verkehrlichen Bedeutung“ genehmigt
werden. „Geschäftsfliegerei muss aber nicht nachts stattfinden“, so Musch.
Der Mediziner Dr. Martin Saathoff, selbst Hobbyflieger, erläuterte die Auswirkungen
des nächtlichen Lärms. Studien bestätigten einen drastischen Anstieg von
Herzinfarkten und Depressionen.
Formale Fragen bestimmten dann die Diskussion zur Vereinsgründung. Vorsitzender
Möllmann wurde mit großer Mehrheit gewählt. Stellvertreterin ist Anka Westerkamp,
Schriftführer Detlev Hesse und Kassenwart Peter Funk (weiterer Bericht folgt).