Ausflüge ins Umland
Wildeshausen ist die im Osten an Ahlhorn anschließende Kreisstadt mit ca. 19000 Einwohnern. Sie ist seit 1.7.1988 Sitz der Kreisverwaltung für den Landkreis Oldenburg, seit dem 26.7.1977 ein staatlich anerkannter Luftkurort und hat einen weit zurück reichenden, geschichtlichen Hintergrund.
Wildeshausen ist vermutlich um 800
als "Wigaldeshusen" gegründet worden. Es wird erstmals 851 erwähnt,
als Waltbraht (Waltbert), ein Nachkomme des sächsischen Herzogs Widukind (Wittekind)
die Gebeine des Märtyrers Alexander als Reliquie aus Rom nach Wildeshausen brachte.
Sie waren lange Zeit in der Alexanderkirche untergebracht und wurden 1699 in
die Probsteikirche St. Georg in Vechta verlagert.
1270
erhielt Wildeshausen die Stadtrechte.
Die Wester- und Huntestraße wurden Mitte der 90er Jahre sehr
gelungen neu gestaltet. Ein kleines Bächlein fließt durch diese Einkaufsstraße,
überall stehen Kunst- und Aktionswerke, und es gibt viele Geschäfte
und Straßencafes. Eigentlich ein rundum gemütliches Bild, wenn
nicht immer noch der Autoverkehr durch diese engen Straßen rollen würde.
Am
neuen Rathaus befindet sich ein sehenswertes Glockenspiel.
Besonders stolz sind alle Wildeshauser auf ihre Schützengilde von 1403, die jedes Jahr zu Pfingsten das große "Gildefest" veranstaltet.
Schöne Spazierwege gibt es über den Stadtwall, im Stadtpark, im Krandelpark, an der Lehmkuhle und entlang der Hunte, und immerhin ist Wildeshausen seit 1977 ein anerkannter Luftkurort.
In der direkten Umgebung von Wildeshausen liegen auch einige berühmte Megalithgräber (Hohe Steine, Bargloyer Steinkiste, Glaner Braut, Reckumer Steine), die auf einer separaten Internetseite beschrieben sind.
links: das alte Rathaus mit dem hochgotischen Treppengiebel wurden zwischen
dem 13. und 15. Jahrhundert gebaut - rechts: eine der gemütlichen Kneipen in Wildeshausen
die altehrwürdige, ehemalige Stiftskirche Sankt Alexander. Der erste Bau
wurde hier 850 errichtet, die heutige, dreischiffige Basilika stammt vom Ende
des 13.Jahrhunderts. Die Kirche hatte zwischendurch auch mal zwei Türme, die
aber beide eingestürzt sind, und durch den heutigen Einzelturm ersetzt wurden..
Kriegswirren seit dem Mittelalter, Reformation und häufig
wechselnde Konfessionen hat die Kirche selbst überstanden; aber viel vom
Innenschmuck ging über die Jahrhunderte verloren. Seit 1700 ist die Kirche
nur noch evangelisch. Sie wurde 1907-10 und 1967-70 renoviert.
Die wichtigste Jahreszeit in Wildeshausen ist übrigens Pfingsten, denn da findet das Gildefest statt. Man kann auch sagen, was den Rheinländern der Karneval, ist den Wildeshausern der Umzug der Schützengilden. Dazu gibt es eine ausgezeichnete Homepage www.gildefest.de, so dass sich hier jede weitere Zeile erübrigt.
Aumühle
Zwischen Ahlhorn-Steinloge und Wildeshausen liegt das alte Gut Aumühle, zu dem eine malerische Wassermühle gehört. Erste urkundliche Erwähnung dazu gibt es in 1418. Das heutige Mühlengebäude wurde 1912 gebaut und 1990 renoviert. Links unten der Mühlenbach.
Pestruper Gräberfeld Das Pestruper Gräberfeld
bietet auf ca. 30-40 ha Heidefläche die größte Ansammlung
von bronze- bis eisenzeitlichen Grabhügeln in Nordeuropa und
ist in dieser Form nirgendwo anders zu finden. Im August blüht
dort die Heide, und es gibt ein weitläufiges Netz von Wanderpfaden
durch das Feld. Die meisten Toten im Gräberfeld wurden in Urnen bestattet, es gibt aber auch Hügel, wo alle Reste des Scheiterhaufens mit Erde überdeckt wurden. Das Gräberfeld ist seit langer Zeit sowohl ein Kultur- als auch Naturdenkmal. 1938 wurde es zum Naturschutzgebiet erklärt (gemeinsam mit dem benachbarten Rosengarten), 1992 wurde es zusätzlich zum Grabungsschutzgebiet. Das hält aber böse Menschen nicht von mutwilliger Zerstörung ab. Im September 2006 sind aufwändige und teure Infotafeln am Gräberfeld aufgestellt worden, die leider 3 Wochen später von unbekannten Vandalen mutwillig zerstört wurden. Die Tafeln wurden einige Wochen später erneuert, wurden aber nur Tage später wieder zerschlagen - sehr, sehr traurig! Ich frage mich, was sich diese "mutigen" Rabauken dabei denken? Am schnellsten erreicht man das Gräberfeld
von Wildeshausen aus, wenn man am Krankenhaus vorbei die K 248 in
Richtung Goldenstedt und Twistringen nimmt. Ca. 1 km hinter Wildeshausen
liegt rechter Hand das große Heidegebiet des Pestruper Gräberfeldes.
An der linken Straßenseite gibt es einen großen Parkplatz
im Wald (siehe Lageplan unten). Übrigens wenn man vom Pestruper Gräberfeld der Kreisstraße weiter nach Süden folgt, zweigt nach ca. 2 km nach rechts eine Straße ab, die zu den unbedingt lohnenden Kleinenkneter Steinen führt. Es gibt auch einen halbstündigen Wanderweg, der die Südwestecke des Gräberfeldes mit den Kleinenkneter Steinen verbindet.
|